Nach einem Schicksalsschlag zieht es Hope zurück in ihr Heimatstädtchen, ins verträumte York mit seinen hübschen kleinen Gassen und den windschiefen Fachwerkhäusern. Am Schaufenster des kleinen Trödelladens hat sie sich schon als Kind die Nase platt gedrückt, um das kunterbunte Sammelsurium an Kostbarkeiten zu bestaunen. Dass sie ausgerechnet dort einen Job ergattert, scheint wie ein Wink des Schicksals. Doch Hopes liebenswerte, aber auch ein bisschen schrullige Familie hat ihre ganz eigenen Vorstellungen davon, was das Beste für sie ist. Vor allem, als Hope zwei ganz unterschiedliche Männer kennen lernt: Den sanftmütigen Will, der sich liebevoll um seine verwaiste kleine Nichte kümmert. Und den gut aussehenden Archäologieprofessor Ciaran, der gemeinsam mit Hope das Geheimnis um ein rätselhaftes Schmuckstück lösen will.
Rezension:
Nach dem Tod ihres Ehemannes Rob hält Hope nichts mehr in London, weshalb sie zurück in ihre Heimatstadt York zieht. Sie findet eine Anstellung in dem Antiquitätengeschäft, dessen Schaufenster sie als Kind schon neugierig bewundert hat. Nun trifft sie dort nicht nur auf zwei Männer, die ihr noch immer trauerndes Herz höher schlagen lassen, sondern entdeckt in einem Holzkästchen einen wertvollen Verlobungsring und einen Brief, der auf eine tragische Liebesgeschichte der frühen 1920er-Jahre hinweist. Hope möchte das Geheimnis um das Liebespaar lüften, das sich vermutlich während der Ausgrabungen alter Grabstätten von Pharaonen kennengelernt hat. Bei ihren Recherchen steht ihr sowohl der sensible Will, der sich rührend um die kleine Tochter seines verstorbenen Bruders kümmert, als auch der charmante Ägyptologe Ciaran zur Seite.
Das Cover mit dem verschneiten Blick in die Fußgängerzone erweckt den Eindruck eines Winterromans. Tatsächlich handelt der Großteil der Geschichte jedoch im Sommer, beginnend im Mai und verbreitet nur ganz am Ende etwas winterlich-weihnachtliche Stimmung. Auch die schrullige Familie, die im Klappentext erwähnt wird, habe ich vermisst. Es gibt zwar einige wenige Gespräche Hopes mit ihrer Schwester Charlotte und ihrem Vater, aber im Großen und Ganzen spielt die Familie keine Rolle und ist auch nicht eigentümlich.
Hope ist eine junge Frau, die um ihren Mann trauert, aber allmählich bereit für einen Neuanfang ist und dabei Unterstützung von Familie und Freunden in York erhält. Sie findet in ihrem Heimatort schnell Anschluss und lernt neue Leute kennen und entdeckt in dem Geheimnis um das Liebespaar, das auf so viel Widerstand traf, eine Herausforderung, die sie beschäftigt und ablenkt.
Hope blüht auf und kann ihr Herz wieder für einen Mann öffnen. Für die/ den LeserIn ist die Wahl offensichtlich, Hope hingegen muss erst wieder eine Enttäuschung erleben, bis sie den Richtigen erkennt. Ihr Gefühlschaos und Gegenwehr sind dabei nicht immer ganz nachvollziehbar oder erscheinen gekünstelt, um für ein wenig Dramatik zu sorgen.
"Große Liebe im kleinen Trödelladen" ist eine Geschichte über einen Neuanfang, über Trauer, Freundschaft und Liebe, die jedoch weder spannend noch emotional ist und ein wenig belanglos vor sich hinplätschert. Die Charaktere sind farblos und austauschbar und auch die Geschichte wird mir nicht lange im Gedächtnis bleiben.
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