Stockholm, 1940: Iris, Elisabeth und Signe arbeiten fieberhaft daran, die verschlüsselten Nachrichten der Deutschen zu decodieren. Iris, die vom Geheimdienst in Gewahrsam genommen, aber wieder freigelassen wurde, befindet sich unter ständiger Beobachtung, denn ein schrecklicher Verdacht steht im Raum: Hat sie Verbindungen zu Deutschland? Als herauskommt, dass jemand geheime Informationen an die Deutschen weitergibt, spitzt sich die Lage zu. Denn eigentlich können nur die drei Freundinnen dieses Wissen haben.
Rezension:
Im Winter 1940 arbeiten Elisabeth, Signe und Iris weiterhin in Stockholm für das Militär, um die codierten Nachrichten aus Nazideutschland zu entschlüsseln. Mit Hochdruck wird zudem an einer Maschine gearbeitet, um den G-Schreiber der Deutschen auch technisch zu überlisten.
"Der Stockholm-Code - Die zweite Botschaft" ist nach "Der Stockholm-Code - Die erste Begegnung" der zweite Band der "Stockholmer Geheimnisse"-Reihe.
Wieder ist der Roman abwechselnd aus der Perspektive der drei Hauptfiguren geschildert, wobei auffällig ist, dass Iris' Sicht der Dinge kaum eine Rolle spielt, obwohl sie im Klappentext eine besondere Stellung einnimmt. Tatsächlich umfasst der Roman einerseits das Leben Elisabeths, die für die damaligen Verhältnisse eine sehr unabhängige, moderne junge Frau war, die sich durch niemanden einschüchtern ließ und mutig für ihre Eigenständigkeit kämpfte. Unterstützung erfährt sie von ihrem besten Freund Dinty, der die Geschichte mit seiner witzigen Art auflockerte. Andererseits handelt der Roman von der schüchternen Signe, die als Haushälterin und Assistentin für den blinden Professor Svartström arbeitet. Ihre Kapitel sind fast ausschließlich auf ihre Krankheit beschränkt, was sich durch die zahlreichen Wiederholungen ihres Leids ermüdend liest und für die Geschichte insgesamt keinen Mehrwert hatte.
Die heimliche Arbeit für das schwedische Militär kommt dabei - wie schon in Band 1 - denkbar kurz. Über den Arbeitsalltag und auf welche Weise die Frauen die Nachrichten der Deutschen versuchen zu entschlüsseln, wird zur Nebensache. Titel und Klappentext passen deshalb kaum zum Inhalt des Romans, von dem ich mir mehr historische Bezüge, mehr Spionagetätigkeiten und vor allem auch mehr Spannung erwartet habe. Auch die Freundschaft zwischen den drei ganz unterschiedlichen Frauen findet kaum Erwähnung.
Der Roman ist leicht und schnell zu lesen und erzählt aus dem Leben der drei Hauptfiguren, wobei nur Elisabeths Perspektive wirklich gehaltvoll und interessant ist. Der Geschichte fehlt es an Spannung und Dramatik sowie politischen und historischen Details, die die Arbeit der Frauen bei der Dechiffrierung in die Geschichte besser eingebettet hätten. Das Ende kommt unerwartet und abrupt, als würden dem Roman Seiten fehlen. Kein Erzählstrang findet einen befriedigenden Abschluss, was selbst bei einer mehrbändigen Reihe - in Schweden ist bereits der dritte Teil erschienen - ärgerlich ist.
Fazit: Ein interessantes Thema, das in Band 2 noch schwächer umgesetzt worden ist, als in Band 1. Einzig Elisabeth und ihr privates Vorhaben machen dabei noch neugierig auf Band 3.
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