Samstag, 25. April 2020

Buchrezension: Ella Griffin - Der kleine Laden der unerfüllten Wünsche

Inhalt: 

Es ist ein Ort voller Schätze und Erinnerungen. Ein Leben lang hat Noras Großmutter die wundervollen Geschenke gesammelt, die ihr Mann von seinen Reisen mitbrachte. Jetzt, wo Granny gestorben ist, soll das Haus in Dublin mitsamt den Kostbarkeiten verkauft werden. Doch Nora, die gerade eine schwierige Trennung durchlebt, ist noch nicht bereit für den Abschied. Beim Sichten und Stöbern kommt ihr der Gedanke, wie wundervoll es wäre, für jedes Ding einen passenden neuen Besitzer zu finden. Keine leichte Aufgabe, doch endlich beginnt Nora damit, die Vergangenheit loszulassen und dem Glück eine neue Chance zu geben. 

Rezension: 

Nach dem Tod ihrer Großmutter Lainey wickelt Nora das Erbe ihrer Großeltern ab, da ihre Mutter auf Reisen in Südostasien ist und sich von ihren Eltern im Streit getrennt hatte. Nora steht gerade selbst - ohne Wohnung und Job - an einem Scheideweg, da sie kurz vor ihrer Abreise erfahren hat, dass ihr Freund sie mit ihrer besten Freundin Liv, mit der sie auch beruflich zusammenarbeitete, betrogen hat. Sie nimmt sich sechs Monate Zeit, um in Dublin zu bleiben und sortiert die kleinen Kostbarkeiten ihrer Großeltern. Sie möchte die liebevollen Erinnerungen nur ungern entsorgen und bietet sie deshalb zum Verkauf an. Bei Fremden, die zufällig den "Memory Shop" besuchen, finden die Schätze, darunter zahlreiche gegenständliche Liebeserklärungen ihres Großvaters an ihre Großmutter, neue Besitzer, um sie glücklich zu machen. 


"Die wichtigsten Dinge im Leben sind keine Dinge."

In dem Roman "Der kleine Laden der unerfüllten Wünsche" steht Nora im Zentrum des Geschehens, er enthält jedoch daneben weitere Geschichten von anderen Personen, die mit Nora oder ihrem "Memory Shop" in Verbindung stehen. Ein wesentlicher Charakter darunter ist Will, der den Tod seiner Frau Julia vor 15 Jahren immer noch nicht verarbeitet hat und jetzt mit seiner Tochter Alice nach Dublin gezogen ist. Die weiteren Kapitel handeln von einem Ehepaar, das sich nach 41 Jahren auseinandergelebt hat, von einer jungen Frau, die die Affäre mit einem verheirateten Mann beendet, von der Cafébesitzerin Fiona mit zu geringem Selbstwert und einer daraus resultierenden Essstörung und einer Frau in einer gewalttätigen Beziehung.  
In allen Geschichten, die trotz ihrer Kürze einnehmend sind, stehen Menschen vor einem Scheideweg und finden in Noras kleinem Laden Dinge, die ihnen Kraft geben und einen neuen Weg weisen. Auch wenn manche Charaktere nur in einem Kapitel beschrieben werden, bleiben ihre Geschichten nicht oberflächlich, sondern gehen zu Herzen und lassen die Protagonisten lebendig und nahbar werden. 

Durch die vielen kleinen Geschichten und ganz unterschiedlichen Charaktere ist der Roman abwechslungsreich und unterhaltsam und dabei sehr warmherzig geschrieben. Dabei ist es interessant, wie die einzelnen Geschichten und Protagonisten miteinander verwoben werden und wie sie am Ende auf raffinierte Weise ein großes Ganzes ergeben. 
Es ist ein Roman, der Hoffnung schenkt und Mut macht, sich im Leben auf Neuerungen einzulassen und mit der Vergangenheit abzuschließen  - ein Wohlfühlroman über Liebe, Familie und die Chance, dem Leben eine neue Richtung zu geben und sein Glück zu finden. 






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