BKA-Ermittler Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez versuchen bei einem nächtlichen Großeinsatz Dr. Paul Conrad festzunehmen. Der soll entscheidend am Entstehen der nächsten Generation der Terrorgruppe RAF beteiligt sein – und an der Planung einer beispiellosen Anschlagsserie. Doch Conrad gelingt die Flucht, und Sneijder muss zu kreativen Mitteln greifen, um die Gefahr noch abzuwenden.
Die Situation verschlimmert sich dramatisch, als Sneijder auf die geheimnisvolle Lea Fuchs trifft. Deren eigene mörderische Pläne stellen seine Ermittlungen völlig auf den Kopf.
Die Situation verschlimmert sich dramatisch, als Sneijder auf die geheimnisvolle Lea Fuchs trifft. Deren eigene mörderische Pläne stellen seine Ermittlungen völlig auf den Kopf.
Rezension:
"Todesspur" ist der achte Band der "Todesreihe" um den charismatischen niederländischen BKA-Profiler Maarten S. Sneijder. Grundsätzlich handeln die Bände von in sich abgeschlossenen Kriminalfällen, so dass die Einzelbände unabhängig voneinander lesbar sind. Zum besseren Verständnis der wiederkehrenden Hauptfiguren, ihrer (liebenswerten) Eigenarten und der Beziehungen untereinander ist es jedoch empfehlenswert, die Reihe chronologisch zu verfolgen.
"Todesspur" baut auf zwei Erzählsträngen auf, die zunächst keine Verbindung aufweisen und auf Mallorca zusammengeführt werden. Der Roman handelt einerseits von den Ermittlungen des BKA, um die vierte Generation der RAF zu entlarven und die angekündigte Terrorwelle gegen Staatsvertreter, Wirtschaftsgrößen und kritische Infrastruktur zu stoppen. Andererseits handelt der Roman von der ehemaligen Polizistin Lea Fuchs, die eine eigene Sicherheitsfirma in Tirol aufgebaut hat und nach einem Unfall und unter dem Einfluss der Stimme ihrer toten Zwillingsschwester mehrere falsche Entscheidungen trifft, die eine blutige Spur nach sich ziehen.
Ungeahnt gibt es darüber hinaus eine Verbindung von ihr zu Angehörigen der vierten Generation der RAF.
Durch die ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden und des zweiten, etwas skurril anmutenden Erzählstrangs ist der achte Band sehr unterhaltsam und vor dem Hintergrund des aufkommenden Terrors in Deutschland spannend geschildert. Der originelle Plot ist mit der Verknüpfung von Terrorismusbekämpfung und der Eskalation der Vertuschung einer Tat schon fast aberwitzig aufgebaut, ohne dass Zweifel an der Authentizität des Szenarios geweckt werden. Das Konstrukt ist plausibel und die kurzen Kapitel lassen einen geradezu durch den Roman fliegen.
Trotz der stockenden Ermittlungen ist die Geschichte temporeich und dynamisch. Der Thriller entwickelt sich unvorhersehbar und Sneijder muss in diesem Fall mit seinem Team besonders kreativ sein, um Schlimmeres zu verhindern. Der sehr von sich überzeugte, dauerkiffende Kriminalpsychologe bleibt seiner eigenwilligen, unverwechselbaren Art treu und hat Kollegen, die er antreibt und die ihm Paroli bieten können.
Der politische Hintergrund des Kriminalfalls bleibt nur oberflächlich. Im Vordergrund des fesselnden Thrillers stehen die polizeilichen Ermittlungen und die bekannten, sehr besonderen Charakteren, die ein Terrornetzwerk aufdecken müssen, ohne sich von fast schon beiläufig erledigten Morden ablenken zu lassen, die ihre Wege zufällig kreuzen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen