Mittwoch, 6. März 2024

Buchrezension: Ulf Kvensler - Der Ausflug: Nur einer kehrt zurück

Inhalt:

Jeden Sommer fahren die Anwältin Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre beste Freundin Melina in den Norden Schwedens, um beim Wandern in der wilden Natur den Stockholmer Alltag zu vergessen. Doch dieses Jahr hat sich Melinas neuer Freund, Jakob, der Gruppe angeschlossen. Er schlägt vor, von der ursprünglichen Route abzuweichen und stattdessen in den wilden, einsamen Nationalpark Sarek zu wandern. Schon bald wird klar, dass die Tour alles andere wird als ein gemütlicher Ausflug unter Freunden. Jakob stiftet die Gruppe zu immer weiteren, gefährlicheren Herausforderungen an. Auch die Dynamik zwischen ihnen ändert sich – lang unterdrückte Vorwürfe und Geheimnisse kommen ans Licht, die Nerven liegen blank. Bald geht es nur noch um eines: Wer wird nach Hause zurückkehren?

Rezension:

Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre langjährige Freundin Milena habe es sich zur Tradition gemacht, jeden Sommer eine Wanderung in Nordschweden zu unternehmen. Dieses Jahr habe sie ihren Ausflug in den September verschieben müssen und dann bringt Milena auch noch ihren neuen Freund mit.
Jacob reißt schnell das Ruder an sich und schlägt eine andere, herausfordernde Route in den Nationalpark Sarek vor. Die Landschaft ist malerisch, aber genießen kann keiner den Ausflug. Die anfängliche Spannung geht nahtlos in Streitigkeiten über und gipfelt Schrecken und Todesangst. Anna kehrt verletzt aus dem Sarek zurück, aber was ist mit den anderen?

Der Roman wird aus der Ich-Perspektive von Anna erzählt, durch die der Ausflug hautnah miterlebt werden kann. Unterbrochen werden die Schilderungen durch wenige Rückblenden in die Vergangenheit, die einen unschönen Eindruck auf Annas Familie hinterlässt, und dem Protokoll der Zeugenvernehmung von Anna im Krankenhaus.

Der Ausflug, der für Anna und ihre Freunde stets als eine entspannte Auszeit aus dem stressigen Berufsalltag diente, entwickelt sich zu einem Alptraum und einem Kampf um Leben und Tod. Die Gefahr geht sowohl von der unbarmherzigen Natur als auch vom Menschen selbst aus. Während der neue in der Gruppe, Jacob, zunächst Misstrauen erzeugt, verhält er sich bald unberechenbar. Dazu kommen eigene Fehler, verlorene Utensilien, mangelnde Kondition und eine Unterschätzung des Wetters im September.
Die Situation verschärft sich schrittweise und auch die Befragung, die sich über mehrere Tage erstreckt, gibt nur Häppchenweise den Verlauf der Wanderung wieder.

Das Abenteuer erzeugt ein Wechselbad der Gefühle. Da ist die Euphorie über die bewältigten Herausforderungen und die einzigartige Schönheit der Landschaft, aber auch die verrückt spielenden Emotionen, die Kälte und die Todesangst.

Der Thriller ist durch das Setting in der unberührten Natur atmosphärisch und durch das Verhalten der Protagonisten beängstigend. Beides sorgt für Spannung, die das Buch zu einem wahren Pageturner macht. Auch wenn die Wanderung mit ihren Widrigkeiten sehr detailliert geschildert wird, kommt keine Langeweile auf. Man rechnet mit einer Verschärfung der Situation und fragt sich, wie Anna den Ausflug überlebt, was sie bis dahin noch erlebt und was sie dafür vielleicht tun muss. Der Plottwist kommt für den geneigten Thrillerleser nicht überraschend, macht die Geschichte damit aber glaubhaft. Das Ende ist etwas abrupt, lässt jedoch keine Fragen offen.

1 Kommentar:

  1. Liebe Lena,
    dieser Thriller steht ganz oben auf meiner Wunschliste! Er ist bereits in meiner Bücherei vorbestellt! ;)
    Liebe Grüße
    Martina

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