Sonntag, 23. August 2020

Buchrezension: Meg Mitchell Moore - Wir, im Sommer

Inhalt: 

Die alleinerziehende Bäckerin Joy betreibt auf Block Island ihr eigenes kleines Café. Die Frauen der Insel bewundern sie, weil sie es geschafft hat, sich und ihrer Tochter hier ein neues Leben aufzubauen. Doch insgeheim ist Joy am Ende mit ihren Kräften. Dann bekommt ihr Café auch noch unerwartet Konkurrenz, und ihre Tochter scheint sich immer mehr von ihr zu entfremden. Als sie Anthony begegnet, der den Sommer in einem Strandhaus auf Block Island verbringt, kehrt endlich ein wenig Leichtigkeit in Joys Leben zurück. Nur warum wird sie das Gefühl nicht los, dass auch Anthony ein Geheimnis verbirgt? 

Rezension: 

Joy Sousa ist alleinerziehende Mutter und lebt seit elf Jahren auf Block Island, wo sie Inhaberin eines Cafés für Whoopie Pies ist. Eines Sommers bekommt sie Konkurrenz einer New Yorker Kette, die mit einem Foodtruck erfolgreich Kunden auf der kleinen Insel mit Macarons anlockt.  
In diesem Sommer kommt Anthony Puckett nach Block Island, um sich eine Auszeit zu nehmen, nachdem er nach einem erfolgreich veröffentlichtem Roman bei seinem zweiten Buch des Plagiats bezichtigt und von seiner Ehefrau verlassen wurde. 
Lu Trusdale wohnt mit ihrem Mann und zwei Söhnen auf Block Island, ist vorgeblich Hausfrau und Mutter, betreibt jedoch einen Food-Blog, der zunehmend erfolgreicher wurde, so dass sie inzwischen ihr eigenes Geld damit verdient. Vor ihrem Mann, der sich ein drittes Kind wünscht, verheimlicht sie ihr "Hobby". 
Alle drei lernen sich in diesem Sommer kennen, der für jeden von ihnen mit einschneidenden Veränderungen verbunden ist. 

Der Roman ist abwechselnd aus der Perspektive der drei Protagonisten und Joys Tochter Maggie geschrieben. Jeder von ihnen hat mit anderen familiären und beruflichen Schwierigkeiten zu kämpfen, die sie zum Teil durch lose Freundschaftsbande gemeinsam bewältigen können. 
Es ist ein Buch über Emanzipation, über Liebe, Freundschaft und Solidarität, das sich leicht liest, durch die Probleme der einzelnen jedoch keine oberflächliche Urlaubslektüre ist, sondern ausreichend Tiefe erhält. Die Charaktere sind authentisch gezeichnet und es ist anschaulich dargestellt, wie ihre Leben zunächst parallel verlaufen und jeder auf sich allein gestellt ist, bevor sich ihre Leben auf der Insel kreuzen und verknüpfen. 
Am Ende überschlagen sich die Ereignisse im Vergleich zum sonst eher gemächlichen Verlauf der Geschichte und manches Problem wird deshalb letztlich etwas kurz gefasst und zu leicht gelöst. Dennoch habe ich mich mit den sympathischen Protagonisten auf der Rhode Island vorgelagerten kleinen Insel sehr wohl gefühlt. 



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