Inhalt:
Eine vollbesetzte Boeing 747 hebt in Stockholm ab und fliegt in Richtung New York. Kurz nach dem Start wird ein Drohbrief an Bord gefunden, laut dem das Leben von über 400 Passagieren in Gefahr ist. Kriminalkommissar Alex Recht muss das Flugzeug vor der Explosion bewahren, doch dazu benötigt er die Hilfe und den Scharfsinn von Fredrika Bergman. Und allzu bald wird den beiden klar, dass die Flugzeugentführung einen teuflischeren Grund hat, als sich die Ermittler vorzustellen vermögen. Denn der Kopilot des Flugzeugs ist niemand anderes als Alex’ Sohn Erik.
Rezension:
Himmelschlüssel ist Band 4 einer Krimireihe um Fredrika Bergmann und der erste Thriller, den ich von Kristina Ohlsson gelesen habe.
Auf den ersten Seite musste ich mich deshalb zunächst anstrengen, den Überblick über die handelnden Personen und deren familiären Hintergründe zu bekommen, die vermutlich alle bereits aus den drei vorangegangen Büchern bekannt waren.
Fredrika Bergmann arbeitet nun nicht mehr bei der Landeskriminalpolizei, sondern im schwedischen Justizministerium und ist gerade mit einem Fall aus dem Ausländerrecht beschäftigt, in dem es um die Abschiebung eines vermeintlichen Islamisten in den Libanon geht, der von der SÄPO als Sicherheitsrisiko eingestuft wird.
Zeitgleich mit dem Beschluss der Abschiebung sieht sich Stockholm mit vier Bombendrohungen konfrontiert. Diese waren offensichtlich nur ein Bluff, da einen Tag später in einem Flugzeug, das auf dem Weg nach New York ist, ein Drohbrief gefunden wird. In diesem wird die Aufhebung der Abschiebung von Khelifi gefordert sowie die Auflösung eines geheimen Gefangenenlagers der Amerikaner in Afghanistan.
SÄPO mit der Chefin der Anti-Terroreinheit Eden Lundell sowie die Landeskriminalpolizei um den Ermittler Alex Recht versuchen, die Szenarien in einen Zusammenhang zu bringen. Doch ihnen rinnt die Zeit davon, da das Kerosin in wenigen Stunden aufgebraucht sein wird und Flug 537 wird von den USA keine Landeerlaubnis erhalten. Die Position der Amerikaner ist klar: Mit Terroristen wird nicht verhandelt, berührt der Jumboyet amerikanischen Luftraum wird er abgeschossen.
Ein spannender Thriller, der in Zeiten von Terrorbedrohungen durch Islamisten und sich in der letzten Zeit häufenden Flugzeugabstürzen noch nie so aktuell war. Auch ergeben sich erschreckende Parallelen zum Absturz des Germanwings-Flugs 9525 im März 2015. Interessant war das Zusammenspiel zwischen Polizei, Nachrichtendienst und Ministerien sowie die schwierige Zusammenarbeit mit den Sicherheitsdiensten anderer Staaten, allen voran die USA, aber auch Deutschland, zu lesen. Einerseits galt es die über 400 Passagiere zu retten, andererseits war man intensiv bemüht, die Drahtzieher zu ermitteln, von denen es nur einen einzigen Drohbrief gab.
Hat man sich erst einmal eingelesen und sich mit den Protagonisten vertraut gemacht, ist es nicht nötig, die drei Bände zuvor gelesen zu haben und so blieb "Himmelschlüssel" auch für mich packend bis zum Schluss.
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