Familie Cramer droht die Zerreißprobe. Dabei waren sie einst eine Vorzeigefamilie. Ein erfolgreicher Diplomatenvater mit einer schönen Frau und drei wohlgeratenen Kindern. Erst Jahrzehnte später, Mutter Maria ist längst gestorben und die Kinder erwachsen, zeigen sich die Risse im Familienfundament. Und als der Patriarch in eine Demenz schlittert, drohen aus den Rissen einstürzende Wände zu werden.
Luka ist als Fernsehreporterin kaum je zu Hause, Tom mit der Leitung seiner psychiatrischen Klinik beschäftigt, und Elena steigert sich in ihre Jugendliebe hinein, weil sie vor einer unangenehmen Wahrheit die Augen verschließt.
In dem Glauben, von den anderen nicht verstanden zu werden, trägt jeder sein eigenes Päckchen – bis der Vater spurlos verschwindet.
Luka ist als Fernsehreporterin kaum je zu Hause, Tom mit der Leitung seiner psychiatrischen Klinik beschäftigt, und Elena steigert sich in ihre Jugendliebe hinein, weil sie vor einer unangenehmen Wahrheit die Augen verschließt.
In dem Glauben, von den anderen nicht verstanden zu werden, trägt jeder sein eigenes Päckchen – bis der Vater spurlos verschwindet.
Rezension:
Hans Cramer ist pensionierter Diplomat, der allein in Bonn wohnt. Er ist an Demenz erkrankt und wird zunehmend hilfsbedürftiger. Seine drei erwachsenen Kinder sind mit ihren eigenen Problemen beschäftigt und kümmern sich nur halbherzig aus der Distanz um den strengen Vater, der immer nur mit seiner ältesten Tochter Luka zufrieden war.
Luka ist Kriegsberichterstatterin und derzeit für ihren Sender in der Ukraine. Nach einem folgenschweren Fehler muss sie zurück nach Deutschland.
Tom ist Psychiater und hat eine eigene Klinik am Wannsee aufgebaut. Mit über 40 Jahren leidet er immer noch unter der fehlenden Anerkennung seines Vaters und nimmt regelmäßige an dubiosen Seminaren mit halluzinogenen Substanzen teil, die Heilung für seelische und körperliche Leiden versprechen.
Elena ist wie ihre verstorbene Mutter an Brustkrebs erkrankt und in ihrer Beziehung zu Juan, mit dem sie eine gemeinsame Tochter hat, unglücklich. Sie flüchtet sich in Träumereien an ihre Jugendliebe Moritz.
Als ihr Vater Hans verschwindet, kommen die Geschwister in ihrem Elternhaus zusammen und beginnen, sich ihren Ängsten zu stellen und finden in der Gemeinschaft Halt, ihre Probleme anzugehen.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive einer der vier Hauptfiguren geschildert. Allen ist gemein, dass sie sich vor der Wahrheit verschließen und Schwierigkeiten mit sich selbst ausmachen. Sie fühlen zudem eine innere Leere, fühlen sich unverstanden und nicht anerkannt.
Alle Figuren haben interessante Biografien, die die Handlung vielschichtig und abwechslungsreich gestalten. Die Unterschiedlichkeit der Charaktere spiegelt sich auch in der Vielfalt der Themen wieder, die der Roman enthält. Es geht um psychische und physische Erkrankungen, um Suizid, Betrug und Affären, Homophobie, Entfremdung und Einsamkeit.
Dennoch wirkt der Roman nicht überfrachtet oder deprimierend.
Berührend sind die Szenen aus der Sicht von Vater Hans, der neben klaren Momenten immer mehr geistig verwirrt ist und selbst merkt, wie sein Gehirn ihn im Stich lässt. Indem er alte Dias mit Aufnahmen der Familie sortiert, reflektiert er die Beziehung zu seiner Frau und seinen Kindern.
Auch die persönlichen Krisen der drei Kinder bewegen, die sich bewusst oder unbewusst in Richtung Abgrund bewegen. Das Zusammenkommen in Bonn sorgt dann regelrecht für Aufatmen, wenn sie sich auf die Suche nach ihrem Vater konzentrieren, bei der Gelegenheit aber auch erkennen, dass sie ihre Probleme nicht allein bewältigen müssen.
Es ist eine bittersüße Geschichte über eine zerrüttete Familie, die durch ein Ereignis die Chance erhält, sich wieder zu finden und an ihren Beziehungen zu arbeiten. Mit seinen universellen Themen des Älterwerdens, Übernahme von Verantwortung und Selbstzweifeln hat der Roman viel Identifikationspotenzial.
Luka ist Kriegsberichterstatterin und derzeit für ihren Sender in der Ukraine. Nach einem folgenschweren Fehler muss sie zurück nach Deutschland.
Tom ist Psychiater und hat eine eigene Klinik am Wannsee aufgebaut. Mit über 40 Jahren leidet er immer noch unter der fehlenden Anerkennung seines Vaters und nimmt regelmäßige an dubiosen Seminaren mit halluzinogenen Substanzen teil, die Heilung für seelische und körperliche Leiden versprechen.
Elena ist wie ihre verstorbene Mutter an Brustkrebs erkrankt und in ihrer Beziehung zu Juan, mit dem sie eine gemeinsame Tochter hat, unglücklich. Sie flüchtet sich in Träumereien an ihre Jugendliebe Moritz.
Als ihr Vater Hans verschwindet, kommen die Geschwister in ihrem Elternhaus zusammen und beginnen, sich ihren Ängsten zu stellen und finden in der Gemeinschaft Halt, ihre Probleme anzugehen.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive einer der vier Hauptfiguren geschildert. Allen ist gemein, dass sie sich vor der Wahrheit verschließen und Schwierigkeiten mit sich selbst ausmachen. Sie fühlen zudem eine innere Leere, fühlen sich unverstanden und nicht anerkannt.
Alle Figuren haben interessante Biografien, die die Handlung vielschichtig und abwechslungsreich gestalten. Die Unterschiedlichkeit der Charaktere spiegelt sich auch in der Vielfalt der Themen wieder, die der Roman enthält. Es geht um psychische und physische Erkrankungen, um Suizid, Betrug und Affären, Homophobie, Entfremdung und Einsamkeit.
Dennoch wirkt der Roman nicht überfrachtet oder deprimierend.
Berührend sind die Szenen aus der Sicht von Vater Hans, der neben klaren Momenten immer mehr geistig verwirrt ist und selbst merkt, wie sein Gehirn ihn im Stich lässt. Indem er alte Dias mit Aufnahmen der Familie sortiert, reflektiert er die Beziehung zu seiner Frau und seinen Kindern.
Auch die persönlichen Krisen der drei Kinder bewegen, die sich bewusst oder unbewusst in Richtung Abgrund bewegen. Das Zusammenkommen in Bonn sorgt dann regelrecht für Aufatmen, wenn sie sich auf die Suche nach ihrem Vater konzentrieren, bei der Gelegenheit aber auch erkennen, dass sie ihre Probleme nicht allein bewältigen müssen.
Es ist eine bittersüße Geschichte über eine zerrüttete Familie, die durch ein Ereignis die Chance erhält, sich wieder zu finden und an ihren Beziehungen zu arbeiten. Mit seinen universellen Themen des Älterwerdens, Übernahme von Verantwortung und Selbstzweifeln hat der Roman viel Identifikationspotenzial.
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