Montag, 25. September 2017

Buchrezension: Catherine Bennetto - Und jetzt auch noch Liebe

Inhalt:

Emma träumt von der Liebe, aber als sie von ihrem langjährigen Problemfreund Ned schwanger wird, erkennt sie, dass man mit ihm lieber keine Familie gründen sollte. Also hakt sie den Traum vom Glück zu dritt ab. Ausgerechnet jetzt läuft ihr der Mann ihres Lebens über den Weg. Dumm nur, dass der eine andere heiraten will. Und sie das Kind eines anderen erwartet. Und ihren Job verloren und eine dysfunktionale Familie hat. Sie kann sich jetzt nicht auch noch um Liebe kümmern. Aber wie soll man Leben schenken, wenn man selbst gerade das Gefühl hat, dass es einem genommen wird? Und der Termin der Geburt rückt näher, ob es ihr gefällt oder nicht, und wenn alles schiefläuft, hat man Träume doch am Allernötigsten.

Rezension:

Emma ist 27 Jahre alt und wohnt zusammen mit ihrem Freund Ned in London. Als sie relativ spät merkt, dass sie schwanger ist, kommt sie ins Grübeln, denn eigentlich hätte sie sich schon längst von Ned trennen sollen, der arbeitslos, unzuverlässig, verträumt und im Geiste noch ein kleiner Junge ist.
Nach der ersten Ultraschalluntersuchung, bei der ihr das Herz aufgeht, beschließt sie, das Baby zu behalten und die Beziehung zu ihrem Freund zu beenden. Impulsiv kündigt sie dann auch noch ihren Job als Regieassistentin, mit dem sie schon lange nicht mehr zufrieden war.
Single, arbeitslos, schwanger - Emma hat keinen Plan, wie es mit ihrem Leben weitergehen soll und als Ned auch noch ihr Konto mit ihren gesamten Ersparnissen plündert, um sich mit einem Unternehmen für Eiscreme selbstständig zu machen, zieht sie notgedrungen zu ihrer exzentrischen Mutter, die über die Schwangerschaft alles andere als begeistert ist.

Das kurze Gastspiel bei ihrer Mutter hat aber bald ein Ende, als sie das Cottage ihrer verstorbenen Großmutter in Wimbledon erbt und wieder einen Aushilfsjob an einem Filmset bekommt, in dem sie sich um ihren vierjährigen Cousin und Jungschauspieler Archie kümmert. Auch wenn sie dadurch wieder ihre Selbstständigkeit zurückerhält, fühlt sie sich dennoch ungeliebt und vermisst den Spaß in ihrem Leben. Durch einen Zufall lernt sie Joe kennen, der gerade von seiner Freundin betrogen wurde und der sodann bei ihr einzieht, damit sie durch die zusätzlichen Mieteinnahmen die Schulden bei ihrer Mutter bezahlen kann.

"Und jetzt auch noch Liebe" ist eine herzerfrischende romantische Komödie, bei der durch den ironischen Schreibstil und die vielen verqueren Charaktere die humorvollen Elemente überwiegen, als der Trennungs-Herz-Schmerz von Emma. Es ist insofern kein klassischer Liebesroman, bei man sich allzu viel romantische Stimmung erwarten sollte.

Auch wenn die Autorin viele Übertreibungen nutzt und die Protagonisten - sei es Emmas Exfreund Ned, ihre Mutter Diana, Tante Sinead, Nachbarin Harriet oder die Betreuerin am Filmset Martha alle (herrlich) bekloppt sind, hat mir der Roman um Emma und ihre chaotische Familie auch durch die Dialoge und markigen Sprüche von Emma viele vergnügliche Lesestunden bereitet. Die ein oder andere Szene war allerdings schon sehr skurril, wirkte dann zu gewollt komisch und wäre für die weitere Entwicklung von Emma und ihrer Geschichte nicht unbedingt notwendig gewesen. Die Autorin streift einige Male nah daran, die Handlung zu sehr ins Lächerliche zu ziehen, gerade am Set des Zombie-Films mit der sehr offenherzigen Martha.
Befremdlich fand ich zudem, dass sich Emma, nachdem sie von Ned so hinterhältig um ihr Erspartes betrogen wurde, direkt dem fremden Joe vertraut und ihn so vertrauensvoll in ihr Cottage aufnimmt und in ihr Leben lässt.

Das Debüt von Catherine Bennetto ist eine leichte, lockere Geschichte um eine Frau, bei der es Zeit für einen Neuanfang ist und die lernen muss, Verantwortung zu übernehmen, aber auch ein Roman über Freundschaft und den Zusammenhalt in der Familie. "Und jetzt auch noch Liebe" ist eine typische Chick Lit, bei der man das Ende natürlich erahnen kann, die mir aber vom Schreibstil sehr durch die kreativen Gedichte von Emma gefallen hat und die durch die schlagfertigen Dialoge punktet.



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