Inhalt:
Ferien an der Küste von Maine zählen zu Minas schönsten Kindheitserinnerungen. Bis zu jenem Sommer, nach dem sie und ihre Eltern nie mehr dorthin reisten. Viele Jahre später zieht es Mina nach einem schweren Verlust wieder zurück.
Sie landet in einem winzigen Dorf namens Stone Harbor und findet Unterschlupf bei den beiden Fischerinnen Ann und Julie. Mit ihnen fährt Mina hinaus aufs Meer und lernt das Hummerfischen.
Und hier, in Stone Harbor, begegnet Mina endlich Sam wieder. Sam, der damals in den Ferien nicht von ihrer Seite wich und dessen Familie nach jenem letzten Sommer in Maine auch nie mehr dieselbe war.
Sie landet in einem winzigen Dorf namens Stone Harbor und findet Unterschlupf bei den beiden Fischerinnen Ann und Julie. Mit ihnen fährt Mina hinaus aufs Meer und lernt das Hummerfischen.
Und hier, in Stone Harbor, begegnet Mina endlich Sam wieder. Sam, der damals in den Ferien nicht von ihrer Seite wich und dessen Familie nach jenem letzten Sommer in Maine auch nie mehr dieselbe war.
Rezension:
Nach dem Unfalltod ihres Bruders vor wenigen Monaten und der erdrückenden Trauer im Haus ihrer Eltern drängt es Mina dorthin, wo sie immer glücklich war: nach Maine, wo sie die Sommer ihrer Kindheit verbracht hat. Im Dorf Stone Harbor trifft sie auf die mürrische Ann und die quirlige Julie, die beide Zugezogene und damit Außenseiterinnen sind.
Ann, die nach dem Verlust ihrer großen Liebe allein mit ihrem Hummer Mr. Darcy lebt, fährt auch mit über 70 Jahren noch aufs Meer hinaus zum Hummerfischen. Julie hat erst kürzlich die Lizenz als Kapitänin erworben und ist eine der wenigen Hummerfischerinnen. Sie ist schon lange unglücklich in Hummerfischer Nat verliebt, dessen Ehefrau schwer krank ist.
Mina trifft in Stone Harbor Sam wieder, den sie noch aus ihrer Kindheit kennt. Mit seiner warmherzigen Art wird er ihr erneut eine Stütze, kann seine Rastlosigkeit, die sie bereits aus ihrer Kindheit kennt, aber nicht ablegen.
Allen Frauen ist gemein, dass sie Schicksalsschläge erlebt haben und unterschiedlich damit umgehen. Sie sind nicht allein mit ihren Verlusten und ihrer Trauer, aber dennoch einsam. Auch der männliche Teil der Bewohner des Fischerortes ist verschlossen und hat Angst, über Gefühle zu sprechen.
Neben den emotionalen Aspekten der Geschichte wird der fiktive Handlungsort mit all seinen Hummer-Traditionen anschaulich zum Leben erweckt. Man erhält eine genaue Vorstellung vom harten Alltag der Fischer, aber auch der Ehefrauen, die zeitweise lange auf ihre Männer verzichten müssen und in der Zeit das Dorf eigenständig am Leben erhalten. Allgegenwärtig ist die Gefahr und dass nicht jeder vollständig vom Meer zurückkehrt.
So rau wie der Alltag und die Küstenlandschaft sind, so rau ist auch die Mentalität der Menschen. Für Neulinge ist es schwer, dort eine Heimat zu finden und die Touristen aus den Städten werden belächelt. Wie in allen Dörfern ist Klatsch und Tratsch an der Tagesordnung und jeder kriegt sein Fett weg. Ann und Julie lassen sich mit ihrer stoischen Art davon nicht unterkriegen. Mina baut in dem Ort, in dem sie sich geborgen fühlt, Selbstbewusstsein auf und versucht zu ergründen, was in dem letzten Sommer ihrer Kindheit in Maine passiert sein mag und der Grund ist, weshalb ihre Familie nie mehr zurückgekehrt ist.
Die Hauptfiguren sind individuell gezeichnet und auch die Nebencharaktere mit all ihren Eigenheiten werden leicht vorstellbar. Die Geschichte ist gefühlsbetont und hat mit dem Sommer in der Vergangenheit darüber hinaus eine spannende Komponente.
Der Roman ist trotz überwiegend trauriger Themen nicht schwermütig, sondern hoffnungsvoll. Die Dialoge sind humorvoll und verdeutlichen den speziellen Charme der Charaktere. Es geht darum, mit Verlusten zu leben, loszulassen und Abschied zu nehmen und wieder anzufangen, zu leben und sein Herz nicht vor anderen zu verschließen.
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