Freitag, 21. Juni 2019

Buchrezension: Kristin Hannah - Die Dinge, die wir aus Liebe tun

Inhalt:

Der vergebliche Wunsch nach einem Kind hat die Ehe von Angie und Conlan zerbrechen lassen. Nun kehrt sie zu ihrer Familie zurück, die in einem kleinen Ort am Pazifik ein Restaurant betreibt. Sie begegnet der jungen Lauren, die ohne jede Unterstützung darum kämpft, studieren zu können, und versucht, für das Mädchen da zu sein. Doch das birgt Konflikte in sich, mit denen keine der beiden gerechnet hätte. Und Angie kann ihre Gefühle für Conlan nicht vergessen. 

Rezension:

Angela Malone ist 38 Jahre alt und zieht, nachdem die Ehe mit Conlan an ihrem unerfüllten Kinderwunsch gescheitert ist, von Seattle wieder zurück in ihre Heimat nach West End. Dort hilft sie ihrer Mutter und ihren beiden Schwestern das Restaurant DeSaria wieder neu zu beleben. 
Als Aushilfe stellt sie Lauren Ribido, eine 17-jährige Schülerin ein. Neben der Schule kann sie sich kaum über Wasser halten, denn ihre Mutter ist Alkoholikerin und vernachlässigt ihre Tochter, die die 34-Jährige ungewollt und viel zu jung zur Welt brachte. Lauren träumt von einem besseren Leben und arbeitet hart dafür, um mit einem Stipendium an einem angesehen College studieren zu können. Doch die Geschichte scheint sich zu wiederholen. Laurens Träume von einer rosigeren Zukunft drohen zu zerplatzen und neben ihrem langjährigen Freund David ist Angie die einzige, der sie sich anvertrauen kann.

"Die Dinge, die wir aus Liebe tun" ist ein Roman, der bereits im Jahr 2005 unter einem ähnlich lautenden Titel in Deutschland erschienen ist. Die Themen Liebe, Familie, zerplatzte Träume, Vertrauen und Freundschaft, um die es sich handelt, sind allerdings zeitlos. 

Aus zwei Perspektiven sind die beiden Frauenschicksale einfühlsam und berührend geschildert. 
Angie hatte mehrere Fehlgeburten, ein Frühchen hat nicht überlebt und eine geplante Adoption ist im letzten Moment gescheitert, was nur schwer zu verkraften ist und letztlich war der Schmerz zu viel für Angie und Conlan als Paar. Durch die Aufgabe, das familiär geführte Restaurant mit frischem Wind zu beleben, kämpft sie sich ins Leben zurück und kann mit Lauren ihre Muttergefühle ausleben. 
Auch Laurens Geschichte ist bewegend und es ist bewundernswert, was sie alles leistet und dass sie an ihrer häuslichen Situation noch nicht zerzweifelt ist. Ihre Mutter ist einfach entsetzlich, verantwortungslos, eine gebrochene Frau. 
Durch den Aufbau eines Mutter-Tochter-Verhältnisses geben sich Angie - die sie sehnlichst ein Kind gewünscht hat - und Lauren - die nie eine richtige Mutter hatte - gegenseitig Halt. 

Wie von der Autorin gewohnt, ist auch dieser Roman sehr emotional und drückt zumal auf die Tränendrüse. 
In beide Hauptpersonen kann man sich gut hineinversetzen, ihre Gefühle und Handlungen nachvollziehen. Es ist eine Herz-Schmerz-Geschichte über die Liebe in all ihre Facetten, zwischen (Ehe-)partnern, Müttern und Töchtern, innerhalb einer Familie und die Nächstenliebe zu fremden Menschen. 

Auch wenn sich die Geschichte nicht wirklich überraschend entwickelt und immer nah daran ist, zu seicht zu werden, ist es eine warmherzige Erzählung über die Bedeutung von Liebe und Familie und die Kraft, nicht zu verzweifeln, sich der Härte des Lebens zu stellen und aufs Neue weiterzumachen. 


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