Eiskalter Winter, tosendes Meer: Cara und ihre Freunde treffen sich auf der irischen Insel Inishmore wieder. Zehn Jahre sind seit der Tragödie vergangen, die sie auseinandergerissen hat. Nun wollen sie den Jahrestag begehen. Die Feier hat kaum begonnen, als die Insel durch einen Schneesturm abgeschnitten wird; keine Fähre, kein Helikopter. Da kommt die Schreckensnachricht: Ein Mensch wurde von den berüchtigten Steilklippen gestürzt. Alle sitzen in der Falle. Die Freundschaft weicht Feindseligkeit, Lügen und Neid. Denn der Mörder oder die Mörderin ist noch auf der Insel – und längst nicht am Ende angekommen.
Mittwoch, 31. Januar 2024
Buchrezension: Tríona Walsh - Schneesturm
Eiskalter Winter, tosendes Meer: Cara und ihre Freunde treffen sich auf der irischen Insel Inishmore wieder. Zehn Jahre sind seit der Tragödie vergangen, die sie auseinandergerissen hat. Nun wollen sie den Jahrestag begehen. Die Feier hat kaum begonnen, als die Insel durch einen Schneesturm abgeschnitten wird; keine Fähre, kein Helikopter. Da kommt die Schreckensnachricht: Ein Mensch wurde von den berüchtigten Steilklippen gestürzt. Alle sitzen in der Falle. Die Freundschaft weicht Feindseligkeit, Lügen und Neid. Denn der Mörder oder die Mörderin ist noch auf der Insel – und längst nicht am Ende angekommen.
Montag, 29. Januar 2024
Buchrezension: Amy E. Reichert - Happy Spirits
Freitag, 26. Januar 2024
Buchrezension: Anna Schneider - Grenzfall: In den Tiefen der Schuld (Jahn und Krammer ermitteln, Band 4)
Vater und Tochter kommen sich in diesem Band näher, arbeiten vertrauensvoll zusammen und sorgen sich um einander.
Die Empathie für die Charaktere gibt der Krimireihe noch mehr Gehalt, macht sie menschlicher und lässt die Hauptfiguren mit ihren kleinen Fehlern authentisch erscheinen.
Bei "In den Tiefen der Schuld" handelt es sich vor allem für Krammer um einen sehr persönlichen Fall, denn mit Roza Szabo steht eine Polizeibeamtin im Mittelpunkt, mit der er eng zusammenarbeitet und die er glaubt, gut zu kennen. Die Ermittlungen gestalten sich dennoch schwierig, da Rozas Verschwinden offenbar mit ihrer Vergangenheit in einem Zusammenhang steht, die Krammer fremd ist.
Krammer und Jahn ermitteln parallel in Österreich und Deutschland, ergänzen sich und führen ihre Ergebnisse zusammen, wobei die einzelnen Puzzlestücke zunächst nicht zusammenzupassen scheinen.
Der Kriminalfall wird in kurzen Kapiteln erzählt und handelt innerhalb weniger Tage, was ihn trotz der vielen Sackgassen, in die die Ermittler stoßen, dynamisch macht. Die Ortsbeschreibungen von Oberbayern, Tirol und dem Burgenland sind anschaulich und versetzen die/ den LeserIn bildhaft in die malerische Alpenkulisse.
Weitere Kapitel in kursiver Schrift aus Opfersicht ergänzen die Perspektive der Ermittler, lassen erahnen, welche kriminellen Machenschaften dem Fall zugrunde liegen, nicht jedoch sofort, inwiefern Roza darin verwickelt ist.
"In den Tiefen der Schuld" ist ein erneut spannender Fall des grenzüberschreitenden Ermittlerduos, der einer Schnitzeljagd gleicht. Die Gedankenspiralen um die familiäre Verbindung der Hauptfiguren sowie die Sorge und Ungewissheit über das Schicksal einer Kollegin wecken Emotionen und geben der Krimireihe neben dem regionalen Bezug ihre eigene, persönliche Note.
Und so darf man auf mindestens einen weiteren Band gespannt sein, der am Ende bereits durch einen Hilferuf angekündigt wird. "Grenzfall - Ihre Spur in den Flammen" erscheint im Februar 2025.
Mittwoch, 24. Januar 2024
Buchrezension: Eve Harris - Die Hoffnung der Chani Kaufman
Chani hat es geschafft. Sie hat den Mann geheiratet, den sie sich ausgesucht hat – nicht selbstverständlich, wenn man in einer jüdisch-orthodoxen Gemeinde lebt. Und was nun? ›Seid fruchtbar und mehret euch‹, natürlich, aber genau das funktioniert eben nicht. Chani ist verzweifelt, denn ihr Mann Baruch kann sie verstoßen, wenn sie ihm keine Nachkommen schenkt. Und wer wäre sie dann noch unter ihresgleichen? Zwischen Rabbi, Fruchtbarkeitsklinik und ihrer Schwiegermutter muss Chani "HaSchem" ein Schnippchen schlagen.
Montag, 22. Januar 2024
Buchrezension: Lisa Jackson - Never Safe: Wann wirst du sicher sein?
20 Jahre später leidet Kara noch immer unter Albträumen und fühlt sich beobachtet. Aufgrund eines Verfahrensfehlers bei der Beweisaufnahme wird Jonas, der zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden war, vorzeitig entlassen. Zeitgleich erhält Kara verängstigende Nachrichten und muss sich abermals einem Leichenfund stellen.
Für die Medien ist das 20-jährige Jubiläum ein gefundenes Fressen und auch die Polizei beginnt abermals in der Sache zu ermitteln.
"Never Safe" ist ein Thriller, der aus der Perspektive verschiedenster handelnder Personen geschildert ist. Neben der überlebenden Kara erhält man Einblicke in die Arbeit der Polizei, die von Anwälten, begleitet den Journalisten Tate, der ein persönliches Interesse an der Aufklärung des Falls hat, und weitere Nebenpersonen, die mit der Patchworkfamilie in einem Zusammenhang stehen.
Die Geschichte ist rätselhaft und erzeugt Spannung bei der Suche nach dem Täter, denn es bestehen Zweifel daran, dass Jonas rechtmäßig verurteilt wurde.
Sowohl die Tat in der Vergangenheit als auch die Ereignisse in der Gegenwart sind fesselnd, da Motiv und Täter nur schwer zu entschlüsseln sind. Wer hat die Familie auf dem Gewissen und warum scheint der Horror für Kara und Jonas 20 Jahre später weiterzugehen? Welche Rolle spielt die Halbschwester Marlie und warum ist sie vor 20 Jahren verschwunden?
Durch die schnell auch innerhalb der Kapitel wechselnden Perspektiven ist die Geschichte abwechslungsreich und dynamisch. Gleichzeitig erhält man trotzdem kein allumfassendes Bild, da die Polizei vor 20 Jahren unsauber gearbeitet hat und mit Jonas möglicherweise vorschnell einen Täter gefunden hat. Während die Gefahr lauert, folgt man gebannt der Handlung, um der Aufklärung näher zu kommen.
Die Charaktere erscheinen nicht immer glaubwürdig, sind ihre Reaktionen manchmal etwas fragwürdig oder überzogen. So scheint niemand wirklich um die Toten zu trauern und auch die Fakten zu Testament und Erbe sind zumindest ungewöhnlich.
Freitag, 19. Januar 2024
Buchrezension: Beate Sauer - Morgen ist ein neuer Tag (Die Fernsehschwestern, Band 2)
"Morgen ist ein neuer Tag" ist nach "Wunder gibt es immer wieder" der zweite Band der "Die Fernsehschwestern" und handelt elf Jahre nach den Ereignissen des es ersten Teils.
Eva Vordemfelde ist ihren Weg gegangen und inzwischen in Amerika angelangt, wo sie als Kostümbildnerin in Hollywood arbeitet. Ihre Ehe mit Paul hat ihre beruflichen Ambitionen nicht überlebt, stattdessen ist sie fest mit dem Amerikaner Jeremy liiert.
Ihre jüngere Schwester Franka möchte zumindest beruflich in die Fußstapfen ihres Vaters Axel treten und Journalisten beim Fernsehen werden. Ihre politisch liberale Einstellung schlägt sich auch in ihren Reportagen nieder, weshalb sie es im konservativen Fernsehen schwer hat und hart für ein Volontariat kämpfen muss. Sie möchte durch ihre Arbeit Missstände aufdecken und die Menschen wachrütteln.
Die Jüngste der Vordemfelde-Schwestern, Lilly, nimmt das Leben am leichtesten und freut sich über die Festanstellung bei der Unterhaltungssendung "Der goldene Schuß". Sie wünscht sich, das Publikum zu unterhalten und möchte dabei selbst gern im Rampenlicht und vor der Kamera stehen.
Die Schwestern haben immer wieder Konflikte mit ihrem selbstsüchtigen, berechnenden und intriganten Vater Axel auszutragen, während ihre Mutter Annemie selbst immer mehr an ihrer Ehe (ver)zweifelt und sich intensiver damit beschäftigt, warum sie Angst davor hat, glücklich zu sein.
Die Fortsetzung ist wieder genauso lebendig und empathisch wie der Auftaktband geschrieben. Es fällt deshalb auch nicht schwer, sich nach einer längeren Zeitspanne und trotz des Zeitsprungs in die späten 1960er-Jahre problemlos in die Geschichte einzufinden.
Die Charaktere sind glaubwürdig und wirken durch die unterschiedlichen Wesenszüge sehr authentisch. Die wechselnden Perspektiven geben dabei einen Einblick in die Lebenssituationen aller Hauptfiguren. Die schnellen Orts- und Personenwechsel wirken dynamisch und gestalten die Geschichte abwechslungsreich.
Mittwoch, 17. Januar 2024
Buchrezension: Olivie Blake - Allein mit dir in der Unendlichkeit
Durch sechs Gespräche möchte er Regan kennenlernen, doch dabei bleibt es nicht. Die beiden befinden sich bald in ihrem ganz eigenen Kosmos, umkreisen einander und können die Welt um sich herum ausblenden.
"Allein mit dir in der Unendlichkeit" wird als Booktok-Sensation und Liebesgeschichte angekündigt, ist jedoch alles andere als eine klassische Romanze.
Während das Kennenlernen zu Beginn neugierig macht, die Charaktere zu entdecken und interessant beschrieben ist, wie die Aldo und Regan sich einerseits fasziniert und andererseits doch zurückhaltend geben und spielerisch ihr Interesse für den anderen verbergen, ist der weitere Verlauf der Geschichte anstrengend. Das Buch ist stark charakterfokussiert und ohne erkennbare äußere Handlung. Problematisch dabei ist, dass die Charaktere nicht wirklich sympathisch und schon gar keine Identifikationsfiguren sind. Regans Egoismus, Provokation und das Heischen nach Aufmerksamkeit ist als Künstlerin genauso klischeebehaftet wie der vergeistigte, introvertierte Wissenschaftler rein passiv agiert und bis auf seinen Vater keine sozialen Kontakte hat.
Es ist eine Liebesgeschichte, in der wenig Liebe zu spüren ist. Sie ist obsessiv und leidenschaftlich und wird fast ausschließlich auf den Liebesakt reduziert.
Die Szenenwechsel sind sprunghaft und oft ist schwer zwischen den Vorstellungen der Charaktere und dem Erlebten zu unterscheiden. Überhaupt besteht die Geschichte überwiegend aus indirekten Dialogen und Gedanken der beiden Hauptfiguren.
Regan ist offensichtlich krank und auch Aldo ist nicht gesund. Beide haben mit psychischen Problemen zu kämpfen, verdrängen diese allerdings.
Wohin der Weg die beiden führt, ist ungewiss und letztlich belanglos, da die Charaktere gleichgültig bleiben.
Nach einem vergleichsweise interessanten Beginn hat mich die Geschichte ohne charakterliche Entwicklung und eine Rahmenhandlung, die einen Beziehungsalltag geschildert hätte, verloren und gelangweilt. Können psychisch kranke Menschen eine gesunde Beziehung führen oder entwickelt der Roman gar die romantische Vorstellung, dass sie durch Liebe gesunden können? Der Fokus der Handlung war für mich nicht zu erkennen.
Montag, 15. Januar 2024
Buchrezension: Arne Jensen - Etwas verborgen Schönes
Freitag, 12. Januar 2024
Buchrezension: Megan Miranda - LITTLE LIES: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht
Die Journalistin Leah flieht vor ihrem alten Leben: Sie lässt ihre Heimat und ihren Job hinter sich und zieht mit ihrer besten Freundin Emmy in ein altes Haus auf dem Land. Das Zusammenleben klappt gut. Leah arbeitet tagsüber in der Schule, Emmy nachts an einer Rezeption. Doch dann stellt Leah eines Nachts fest, dass sie ihre Freundin seit Tagen nicht gesehen hat. Noch bevor sie Emmy als vermisst melden kann, wird in der Nähe eine brutal misshandelte junge Frau gefunden. Doch die Frau ist nicht Emmy – stattdessen sieht sie Leah zum Verwechseln ähnlich… Muss Leah nicht nur um Emmys, sondern auch um ihr eigenes Leben fürchten?
Mittwoch, 10. Januar 2024
Buchrezension: Nathan Hill - Wellness
Montag, 8. Januar 2024
Buchrezension: Charlotte Roth - Rosa & Leo: Die große Liebe der Rosa Luxemburg
"Rosa und Leo" ist eine Romanbiografie über Rosa Luxemburg, in der nicht nur ihr Leben und Wirken als Revolutionärin in den Mittelpunkt gerückt wird, sondern die auch von der leidenschaftlichen und dramatischen Liebe zu Leo Jogiches erzählt.
Nach einem kurzen Ausblick in das Jahr 1919 erfolgt eine chronologische Schilderung von Rosa Luxemburgs Lebensgeschichte ab dem Jahr 1888, ihrem Abschied von der Kindheit, ihrer Familie und ihrer Heimat Polen. In Zürich, wo zur damaligen Zeit bereits Frauen studieren durften, widmet sich Rosa dem Studium, lernt Leo Jogiches kennen und wird politisch aktiv.
Unermüdlich setzt sich Rosa für Gerechtigkeit, Frieden und Menschlichkeit ein. Sie schont sich nicht, arbeitet Tag und Nacht an Veröffentlichungen und setzt damit auch ihre angeschlagene Gesundheit aufs Spiel. Auch ihre Liebe zu Leo Jogiches, für den stets die Revolution an erster Stelle steht, ist unerschütterlich. Sie erkennt in ihm, was andere nicht sehen und offenbart den weichen Kern hinter seiner harten Schale.
Charlotte Roth weckt mit "Rosa und Leo" Rosa Luxemburg zum Leben. Ihre Leidenschaft, ihr selbstloser Kampf für die Arbeiter, für eine gerechtere Welt und für Frieden ist auf jeder Seite nachzuvollziehen. Auch Leos innerer Konflikt zwischen seiner geheimen Liebe zu Rosa und seinem Kampf für die soziale Revolution ist spürbar.
Beim Lesen kommt man Rosa als Person, als Frau, Liebende und Kämpfernatur unheimlich nahe. Dabei erscheint sie uneingeschränkt sympathisch, da sie völlig unkritisch dargestellt wird. Ihre Vorstellungen, Forderungen und streitbaren Elemente ihrer Ideologie bleiben vage, insbesondere wenn man bedenkt, dass ihr Leben fast ausschließlich aus Politik, aus Reden und dem Verfassen von Flugblättern, Schriften und Büchern bestand. Auch die Verfolgung durch politische Gegner und ihr früher Tod sind ohne Details aus ihrer sozialistischen bis kommunistischen Ideologie unterbreitet bekommen zu haben, schwer verständlich.
Aber - "Rosa und Leo" möchte keine Biografie sein, sondern ein Roman und eine Liebesgeschichte, weshalb die einseitige Herangehensweise verständlich ist. Das Buch zeichnet dennoch ein interessantes Bild von Rosa Luxemburg und ihrem Charakter und regt an, sich tiefer mit ihrer Biografie und ihren politischen Zielen zu beschäftigen. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass die Inhalte ihrer Reden und Schriften in die Geschichte eingeflossen wären, schließlich sind es ihre Worte, die sie berühmt gemacht haben und nicht die Liebe zu Leo Jogiches.
Freitag, 5. Januar 2024
Buchrezension: Lea Adam - Agonie (Milosevic und Frey ermitteln, Band 2)
Mittwoch, 3. Januar 2024
Buchrezension: Libby Page - Das zweite Glück im kleinen Vintage Shop
Nach dem Tod ihrer Mutter eröffnet Lou in der Kleinstadt Frome in Somerset einen Secondhand Shop, was schon immer ihr Traum. Lou hat ein Faible für die 1950er- und 1960er-Jahre und liebt es, sich auffällig bunt zu kleiden. Ihr ganzer Stolz ist ein gelbes Kleid, das ihrer Mutter gehörte und unverkäuflich ist.
Auf der Suche nach einem Zimmer für die Übergangszeit lernt die Maggy kennen, sich liebevoll um ihre Enkel sorgt, aber wenig aus sich macht. Durch Lou wird sie mutiger, sich farbenfroher zu kleiden und erzählt ihr von ihrem Leben, von ihrer Scheidung und ihrer Jugendliebe.
In New York erfährt Donna, die selbst bereits Großmutter ist, dass sie adoptiert ist. Schwer enttäuscht von ihren Eltern möchte sie mehr über ihre Herkunft erfahren und sucht nach ihrer leiblichen Mutter. Neben dem Namen hat sie nur ein Foto von ihr, auf der sie ein gelbes Kleid trägt. Ihre Recherchen führen sie nach Somerset, wo sie auf Lou und Maggy trifft.
Gemeinsam tauchen die drei Frauen in die Vergangenheit ein und suchen nach Antworten auf ihre Fragen.
Der Roman wird abwechselnd aus den Perspektiven der drei Hauptfiguren erzählt. Daneben gib es Rückblicke in die Vergangenheit und einzelne Briefe, die den Frauen bei ihrer Suche nach der Wahrheit weiterhelfen.
Die Geschichte liest sich leicht, ist geradlinig und vorhersehbar. Die drei recht introvertierten Frauen schließen unproblematisch Freundschaft und es fällt ihnen auch nicht schwer in kurzer Zeit, jahrzehntelang Verborgenes aufzudecken. Der Vintage Shop ist die Anlaufadresse, spielt aber im weiteren Verlauf der Handlung keine Rolle, was schade ist. Denn schon die Beschreibung von Lous eigenwilligen Stil war so lebendig, dass noch mehr Details dieser Art dem Roman mehr Charme verliehen hätten.
Die Geschichte ist unterhaltsam und es ist auch spannend, wie die drei Frauen miteinander verbunden werden und was in der Vergangenheit geschehen ist, um sie an diesen Punkt zu führen. Davor und danach ist die Erzählung recht eintönig und belanglos.
Montag, 1. Januar 2024
Buchrezension: Jasmin Schreiber - Endling
Der Schreibstil ist dabei dialoglastig und von den Gedanken von Zoe geprägt, durch die man peu à peu erfährt, wie sich die Welt, wie wir sie kennen, verändert hat. Die Folgen des Klimawandels sind deutlich zu spüren, Tiere, die für uns heute selbstverständlich sind, sind ausgestorben. Eine rechtskonservative Regierung hat zu einer weitgehenden Unterdrückung von Frauen geführt, die im Untergrund und im Darknet rebellieren und versuchen zur Wehr zu setzen.
In wieweit Zoe und Sophie darin involviert sind, erfährt man auf dem abenteuerlichen Roadtrip der drei Frauen. Die Suche führt sie über Italien nach Schweden, wo sie durch unheimliche Wälder wandern und sich mit dem ein oder anderen Mysterium konfrontiert sehen.
Das Buch ist gerade zu Beginn wahrlich keine leichte Kost. Krankheiten, psychische Probleme, Einsiedlertum, Alkoholismus, Artensterben, Klimawandel, Patriarchat und Zensur machen es schwer verdaulich. In dieser Zukunft hat sich nichts zum Besseren verändert. Als hätte die Menschheit nichts
dazugelernt, sind Intoleranz, Rassismus, Homophobie und Frauenfeindlichkeit noch
ausgeprägter als heute.
Der turbulente und humorvoll beschriebene Roadtrip, auf den sich die drei Frauen begeben, verhindert jedoch, dass man in Melancholie versinkt. Jede von ihnen ist gezwungen, aus ihrem Schneckenhaus zu kriechen. Sie lernen sich neu kennen und wachsen bei der Erreichung eines gemeinsamen Ziels zusammen und über sich hinaus.
Während zu Flora und Fauna viel Fachwissen in die Handlung eingestreut werden, bleiben das politische System in Deutschland und die Situation für Frauen in Europa doch recht vage beschrieben. Auch das Verschwinden von Sophie löst sich am Ende zu simpel auf.
"Endling" ist eine Dystopie, die einerseits erschreckend real wirkt, denn die Folgen von Klimawandel und politischen Entwicklungen sind nachvollziehbar und nicht aus der Luft gegriffen. Auf der anderen Seite hat die Handlung jedoch einige unwirkliche Momente, die Fragen aufwerfen und einige der Naturerscheinungen im Unklaren lassen. Die Erklärung mit der Magie des Waldes mag nicht für alle Leser:innen befriedigend sein.
Die Mischung aus Ernsthaftigkeit und Humor passt hingegen gut und macht das Buch zu einem abenteuerlichen, unterhaltsamen und nachdenklichen Leseerlebnis.