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Mittwoch, 2. Januar 2019
Buchrezension: Lucy Dillon - Der Glanz eines neuen Tages
Inhalt:
Die junge Lorna arbeitet ehrenamtlich in einem Hospiz in London. Zuletzt hat sie die exzentrische Betty gepflegt, die ihr zwei Dinge mit auf den Weg gab: den Rat, dem Leben mit Mut zu begegnen, und ihren Dackel Rudy. Und so wagt Lorna einen Neuanfang und kehrt mit Rudy zurück in ihre Heimat Longhampton, wo sie sich den Traum einer eigenen Galerie erfüllen möchte. Doch in Longhampton lauern auch die Geister der Vergangenheit: Hier zerbrach ihre Familie und auch ihre Jugendliebe, die sie nie vergessen konnte. Erst als Lorna die ältere menschenscheue Künstlerin Joyce bei sich aufnimmt, erfüllt sich das Leben beider Frauen mit neuem Glanz.
Rezension:
Lorna hat vor einigen Jahren ihre Eltern verloren und Schwierigkeiten, die Tode, insbesondere den der Mutter, zu verarbeiten. Ihr Therapeut empfahl ihr deshalb, andere Menschen auf ihrem letzten Weg zu begleiten, weshalb sie sich in einem Hospiz engagiert. Als die ältere Dame Betty, die für Lorna zu einer Ratgeberin geworden war, stirbt, erbt sie Dackel Rudy und findet den Mut für einen Neuanfang. Sie kehrt in ihre Heimat Longhampton zurück und übernimmt eine Galerie, die dringend einer Generalüberholung bedarf. Zusammen mit der älteren Künstlerin Joyce, die mit Terrier Bernard ein zurückgezogenes Rentendasein führte, entwickelt sie neue Ideen und legt den Anspruch ab, selbst wie ihre Mutter künstlerisch zu wirken.
"Der Glanz eines neuen Tages" ist die Geschichte über einen Neuanfang und die persönliche Weiterentwicklung Lornas.
Lorna ist ein sehr sozialer Mensch, die sich um andere, vor allem auch um ältere Menschen kümmert. Dabei vernachlässigt sie ihr eigenes Leben und trauert nach all den Jahren noch intensiv um ihre Eltern. Auch mit ihrer Jugendliebe Sam, der sie in Longhampton neu begegnet, hat sie nie wirklich abgeschlossen.
Trotz des Umfangs des Romans mit weit über 500 Seiten, passiert im Roman und im Leben Lornas nicht wirklich viel. Interessanter erscheint ihre ältere Schwester mit ihrer eigenen Familie, die ein Geheimnis birgt.
Lorna ist ein wirklich herzensguter, sympathischer Charakter, die durch den Kontakt mit den älteren Damen und dem Aufbau der Galerie persönlich reift und aus ihrem Schneckenhaus herauskommt. Weite Teile der Handlung, wie die künstlerischen Aspekte über das Stricken von Blumen oder das Malen nach Tönen empfand ich allerdings als ermüdend ausführlich beschrieben und auch die in meinen Augen unausgegorene Liebesgeschichte zwischen Lorna und Sam, die sich am Ende vergleichsweise rasant entwickelt, konnte mich nicht überzeugen.
Viele verschiedene Aspekte des Romans wie die Beziehung Lornas zu ihrer Schwester Jess, zu ihrer ältesten Nichte Hattie oder auch zu ihren Eltern und ihrem Heimatort Longhampton, den sie so lange gemieden hat, bieten interessante Anreize, leider wurde davon allerdings keiner tiefgründiger beschrieben.
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